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Beitrag vom 28.06.2012
Türkische Frauen wehren sich gegen konservativen Backlash
Claire Horst
Die Türkei kommt nicht zur Ruhe: Seit Wochen demonstrieren jeden Sonntag Tausende Frauen gegen die Regierungspolitik. Angefangen hatte es mit einer Bemerkung des Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan..
... dem Vorsitzenden der islamischen AKP.
Die Leute sollten endlich aufhören, über "Uludere" zu schimpfen – schließlich würden im Land doch täglich Kinder durch Abtreibung umgebracht, , so Erdogan.
Damit bezog er sich auf die Ermordung von 34 meist jugendlichen Kurden durch die türkische Armee im Dezember 2011. Sie hatten versucht, Waren über die türkisch-irakische Grenze zu schmuggeln. Statt diese Morde aufzuklären und sich zumindest dafür zu entschuldigen, lenke er nun davon ab, um Politik mit den Körpern der Frauen zu machen, sagen seine GegnerInnen in der Türkei.
Auf vielen Demonstrationen protestieren sie nicht nur gegen das geplante Abtreibungsverbot, sondern auch für einen neuen Umgang der Regierung mit Minderheiten und ein Ende des konservativen Backlash. In der Türkei sitzen mehr JournalistInnen im Gefängnis als in jedem anderen Land der Welt, mehrere hundert SchülerInnen und StudentInnen sind in Haft, Kultur- und Sexualpolitik ebenso wie die Bildung machen gravierende Rückschritte.
AVIVA-Redakteurin Claire Horst hat in Istanbul mit den TeilnehmerInnen einer Demonstration gesprochen. Ihr Bericht findet sich unter www.subtext-istanbul.com/backlash-frauen-und-kinder-zuerst, wo sie auch zu weiteren Themen aus Istanbul bloggt.
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© alle Fotos: Claire Horst